Medizinische Versorgung von HeimbewohnerInnen

Bewohner und Bewohnerinnen von Heimeinrichtungen sind in gesundheitlicher Hinsicht deutlich mehr gefährdet als Bürgerinnen und Bürger, die in eigener Häuslichkeit leben. Sie sind häufiger und schwerer krank, sie sind häufig nicht in der Lage, ihre gesundheitlichen Beschwerden zu schildern, sie sind häufig immobil oder benötigen wegen ihrer Erkrankung eine ständige Begleitung. Nicht selten haben sie keine nahen Angehörigen, die sich für ihre Belange einsetzen. All dies gilt in besonderem Maße für Altenheimbewohner und -bewohnerinnen. Auch die Gruppe der in Heimen lebenden Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen sind hier anzusprechen.

Während die hausärztliche Versorgung von Heimbewohnern und Heimbewohnerinnen sich nach unserer Kenntnis in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, ist es oft schwierig, fachärztliche Hilfe bei Problemen zu bekommen, die die Möglichkeiten des Hausarztes übersteigen. Es gibt Berichte über Untersuchungen, wonach in vielen Altenheimen eine akute fachärztliche Mangelversorgung herrscht, sogar Fälle einer völlig fehlenden fachärztlichen Versorgung werden geschildert. Besonders „gefragte“ Facharztgruppen sind Urologen, Gynäkologen, Zahnärzte, Augenärzte, HNO-Ärzte, Psychiater, Neurologen sowie Schmerztherapeuten. Behandlungen in Form von Hausbesuchen und Heimvisiten sind zeit- und kostenaufwändig – leider werden sie durch die Kostenträger nicht in wünschenswertem Umfang honoriert.

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob die andernorts aufgezeigten Mängel in der fachärztlichen Versorgung für Heimbewohnerinnen und Heimbewohner auch in den Heimen des Kreises Gütersloh zu beobachten sind. Wenn ja, müssen Maßnahmen überlegt werden, wie einem solchen Mangel entgegenzuwirken ist.

 

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