Antrag: Projekt zur Arbeitsintegration alleinerziehender Frauen und Männer

Die Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN im Kreistag Gütersloh stellt zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales den folgenden

Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt ein Projekt zu entwickeln, dass geeignet ist die Arbeitsmarktintegration alleinerziehender Frauen und Männer im SGB II-Bezug nachhaltig zu verbessern. Der Projektentwurf ist dem Arbeits- und Sozialausschuss zur Entscheidung vorzulegen und soll Aussagen zu den nachfolgend aufgeführten Fragestellungen beinhalten:

  • Ist es sinnvoll bereits das Arbeitsmarktprogramm 2012 um ein zusätzliches Projekt für die Zielgruppe der „Alleinerziehenden“ zu erweitern?
  • Welche Kommune(n) des Kreises würde(n) sich in einem Modellprojekt beteiligen, um zu erproben, welche flankierenden Maßnahmen für „Alleinerziehende“ im SGB II-Bezug zu einer nachhaltigen Integration notwendig sind?
  • Welche Projektkosten erscheinen angemessen und welche Vor- und Nachteile hätte eine Finanzierung aus Einsparungen bei den Kosten der Unterkunft (KdU) im Vergleich zu einer Umschichtung im Eingliederungstitel?
  • Wie groß wäre die Personengruppe voraussichtlich, die durch dies Projekt Arbeit finden könnte, wen sich eine Kommune beteiligt.

Antrag als PDF

Begründung:

Im Arbeitsmarktprogramm (DS 3137) ist ausgeführt, […] in den Unternehmen [steigt] das Bewusstsein für die Bedeutung der künftigen Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung bzw. die Sorge darum; denn nur mit einem adäquaten Arbeitskräftepotential kann der Kreis Gütersloh das bleiben, was er heute ist – der wirtschaftliche Motor in der Region Ostwestfalen-Lippe.

Bei der Personengruppe der alleinerziehenden Mütter und Väter handelt es sich zu einem nicht unerheblichen Teil um Personen, die qualifiziert sind, bzw. gut qualifiziert werden können (siehe DS 3137, S. 4). Ihnen soll eine möglichst frühzeitige Reintegration in Arbeit ermöglicht werden.

Da eine regelhafte Kinderbetreuung in den KiTas hierfür zumeist nicht ausreichend ist und insbesondere die starren Zeiten der Kinderbetreuung häufig nicht mit der Lebens- und Arbeitswelt „Alleinerziehender“ in Einklang zu bringen sind, muss vor Ort, in Kooperation mit der Kommune und anderer Akteure im Sozialraum dafür gesorgt werden, dass notwendige und hilfreiche flankierende Maßnahmen aufgebaut werden, um nachhaltig die Arbeitsaufnahme zu ermöglichen.

Eine frühzeitigere Reintegration spart perspektivisch erhebliche Kosten und führt zugleich präventiv dazu, dass die Familiensituation stabilisiert wird und die Bedingungen für das Aufwachsen der Kinder deutlich verbessert wird.

Was vor Ort an flankierenden Maßnahmen gebraucht wird, bzw. aufgebaut werden muss, wird von den unterschiedlichen Bedingungen vor Ort abhängig sein und kann sinnvoll somit auch nur gemeinsam mit den wesentlichen Akteuren im Sozialraum dort entwickelt werden. Es wäre auch zu prüfen, wie die Familienzentren eingebunden werden könnten, bzw. wie sie entwickelt werden müssten, um nachhaltige Angebote beitragen zu können.

Aus den im Projekt gesammelten Erfahrungen können wesentliche Hinweise für die zunächst nicht beteiligten Kommunen abgeleitet werden. Eine Fortführung in den zunächst nicht beteiligten Kommunen ist ausdrücklich erwünscht und könnte evtl. aus den durch das Projekt generierten Einsparungen der Kosten der Unterkunft finanziert werden.

Der Zielsetzung des Kreises Gütersloh, besonders Familien freundlich zu sein, würde Rechnung getragen und im Sinne der Ergebnisses des Demographieberichtes würden die positiv entwickelten Standortfaktoren sich förderlich auf die Fertilitätsrate auswirken. Auch Alleinerziehenden erscheint es dann möglich frühzeitig Kinderbetreuung, durch flankierende Maßnahmen in der Kommune, mit der Erwerbstätigkeit in Einklang bringen zu können.

 

 

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