Ignoranz verhindert Öko-Strom für die Kreisgebäude

energiemix
So wird das nichts mit den Klimazielen!

Die Entscheidung des Kreistages vom 27.06., nur einen konventionellen Strommix auszuschreiben, ist ein herber Rückschlag für den Klimaschutz im Kreis Gütersloh.
Unser Antrag, die Energielieferungen nur für Ökostrom aus Neuanlagen auszuschreiben, scheiterte.
Die Entscheidung von CDU, FDP und AfD, nur den konventionellen Energiemix, der sowohl Strom aus Kernkraft als auch aus fossilen Energieträgern beinhaltet, auszuschreiben, zeigt deutlich, dass diese Fraktionen sich den Klimaschutz immer nur als Mäntelchen umhängen. Die Chance, deutliche Fortschritte durch den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erzielen, wird mit Sprüchen aus dem letzten Jahrhundert abgebügelt: „Das mit den Ökostrom-Zertifikaten ist doch alles nur Etikettenschwindel. Es kommt ohnehin immer derselbe Strom aus der Steckdose.“ Deutlicher konnten CDU, FDP und AfD gar nicht zeigen, dass die Energiewende und ihre Ziele noch gar nicht in ihren Köpfen angekommen sind. Hier herrscht offensichtlich immer noch Ignoranz und Inkompetenz vor.
Es kam im Kreistag noch schlimmer: Die CDU beantragte, ausschließlich Normalstrom aus individuellem Energiemix auszuschreiben. Das bedeutet, dass der Kreis zukünftig zum allergrößten Teil Strom aus Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken bezieht. Auch da stand die konservative und rückwärts gerichtete Allianz von CDU, FDP und AfD. Dieser Beschluss ignoriert die Ziele des Klimaschutzes des Kreises Gütersloh, der Bundesregierung und des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 vollends.
Dabei wäre es doch so einfach, denn Ökostrom, der ausschließlich in Neuanlagen produziert wird, leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimawende und zum Klimaschutz. Diese Form der Zertifizierung bietet die Sicherheit, dass auch in neue regenerative Anlagen investiert und die Energiewende vorangetrieben wird.
Jetzt führt ein kurzfristiger geringer finanzieller Vorteil dazu, auf die Einsparung von über 2000 Tonnen CO2 und 2 kg Atommüll (bezogen auf 4 Mio. kWh) zu verzichten. Wer diese effektive Möglichkeit ignoriert, CO2 einzusparen, wird die ambitionierten Klimaziele des Kreises nie erreichen, missachtet die Vorbildrolle des Kreises, setzt komplett falsche Zeichen nach außen und verschärft die Problematik des Atommülls und die daraus resultierenden Ewigkeitslasten weiter.
Von dieser Entscheidung ist aber nicht nur der Kreis betroffen, sondern auch die an der Bietergemeinschaft beteiligten Kommunen Borgholzhausen, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Herzebrock-Clarholz und Langenberg sowie die wertkreis Gütersloh gGmbH.
Wir fordern die Räte dringend auf, gegen diesen Kreistagsbeschluss zu opponieren und die Bietergemeinschaft unter diesen Umständen zu verlassen.
Wer die Zeichen der Zeit erkennt, kann diesen Beschluss nicht widerspruchslos hinnehmen.