Ausstieg Flughafen Paderborn-Lippstadt

Der Ausstieg aus der Flughafen Paderborn-Lippstadt GmbH ist einstimmig vom Kreistag beschlossen – die Beteiligung am Flughafen ist bald Geschichte.
Das ist eine gute Nachricht, nicht nur für unsere Fraktion, vor allem auch für den Kreis Gütersloh.

Seit Jahrzehnten fordern wir den Rückzug aus der Flughafengesellschaft und endlich gibt es eine Mehrheit dafür. Inzwischen sagen auch CDU und SPD, genug ist genug! 

Auch der Landrat steht inzwischen wohl oder übel hinter dem Ausstieg, auch wenn er sich lange, viel zu lange an die verschiedensten Rettungsanker geklammert hat, so, wie sich die Passagiere an die Reling der Titanic geklammert haben! 

Jetzt liegt für den Ausstieg ein Vertrag auf dem Tisch. Es war ein sehr langer Weg bis hier her. 

Dieser Ausstieg ist allerdings nicht zum Nulltarif zu haben, ganz und gar nicht. Wir müssen die Kreiskasse noch einmal ganz weit aufmachen. Aber was wäre die Alternative? Die Insolvenz ist zwar gerade überstanden, aber ob damit die Turbulenzen vorüber sind, wir bezweifeln das. Deshalb muss der Ausstieg jetzt ganz schnell kommen! 

Die Pandemie rüttelt den Flugverkehr immer noch mächtig durcheinander. Und warum sollte gerade der Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt in dieser Zeit auf die Überholspur wechseln können. Der Bund hat jüngst PB, wie in der Vergangenheit immer wieder, im Regen stehen lassen, als es um Corona Hilfen ging. 

Und wenn nichts mehr geht, so war es in der Vergangenheit immer wieder, sind die Gesellschafter dran. In den letzten Jahren haben wir ein ums andere Mal die Verlustabdeckung erhöhen müssen. In immer kürzeren Abständen mussten die Zahlungen verdoppelt werden. Zuletzt reichten 5 Mill. €/a  schon nicht mehr aus.

Mit diesen Mitteln hätten wir viele Radwege bauen können und den ÖPNV kostengünstiger anbieten können.

Wir sind skeptisch, dass das Restrukturierungskonzept auf Dauer tragfähig ist. Die Pandemie wird tiefe Spuren beim Flugverkehr hinterlassen und auch das Reiseverhalten der Menschen wird sich nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Klimakrise deutlich verändern.

Deshalb sagen wir:

Wir stecken das Geld der Bürgerinnen und Bürger lieber in einen verlässlichen, preisgünstigen und gut ausgebauten ÖPNV, als in ein Fass ohne Boden. Und ein Fass ohne Boden wird der Flughafen für die übrigen Gesellschafter auf Dauer bleiben.