Energiewende muss auch im Kreis vollzogen werden

CDU, FDP und UWG setzen bei der Energiebelieferung des Kreises weiter auf Atomstrom
Trotz kreisweiter Mahnwachen und der deutlichen Bekundung der Bevölkerung, möglichst schnell aus der Atomenergie auszusteigen, beschlossen jüngst CDU, FDP und FWG/UWG auch weiterhin den ganz normalen Strommix (zurzeit immerhin mit einem Atomstromanteil von 40%) zu beziehen. Wer den Atomausstieg will, muss auch vor Ort Farbe bekennen und darf keinen Atomstrom mehr einkaufen. Die Auflegung eines „Fördertopfes für regenerative Energien“ mit jährlich ca. 25 000 € ist ein Tropfen auf den heißen Stein und kann das falsche Signal bei weitem nicht ausgleichen.

So wird das nichts mit der Energiewende!

Mit diesem Beschluss bleibt der Kreis weit hinter seinen Kommunen zurück und verpasst damit eine große Chance, bei der anstehenden Ausschreibung der eigenen Energieversorgung ein Zeichen für die Umsetzung der Atomwende im Kreis zu setzen. Eine beschleunigte Energiewende ist nur mit der Unterstützung der Kommunen vor Ort möglich.
Der Kreis Gütersloh hat in den letzten drei Jahren jährlich ca. 4.000.000 kWh Strom von den Stadtwerken Gütersloh bezogen, davon waren Kernkraft 40 %, fossile und sonstige Energieträger 37 %, erneuerbare Energien 23 %. Für 2012 wurde die Belieferung von den Stadtwerken gekündigt. Nun soll die Strom- und Gasbelieferung gemeinsam mit den Städten Borgholzhausen, Harsewinkel, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schloss Holte-Stukenbrock, den Gemeinden Herzebrock-Clarholz und Langenberg sowie mit der wertkreis Gütersloh gGmbH als Gemeinschaft neu ausgeschrieben werden.
Zur Wahl standen drei Modelle für die Strommix:
Individueller Energiemix des Stromanbieters (keine Ökostromvorgabe)100% Ökostrom ohne Neuanlagenquote,
100% Ökostrom mit Neuanlagenquote.
Anders als die Gemeinde Herzebrock-Clarholz und die Stadt Schloss Holte-Stukenbrock, die einen erheblichen Anteil Ökostrom wünschen, bleibt der Kreis Gütersloh nach dieser Entscheidung der politischen Mehrheit von CDU, FDP und FWG/UWG bei derAbnahme von konventionellem Strommix. Damit folgt die Mehrheit nicht dem Vorschlag des Landrates, die Stromlieferung als „Ökostrom ohne Neuanlagenquote“ auszuschreiben. „Das ist ein ganz schlechtes Beispiel für die anderen Kommunen und den privaten Endverbraucher“, ist sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen einig.

So wird das wirklich nichts mit der Energiewende!

 

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