Sparkassenfusion, mit Licht und Schatten

Der Fusionsbeschluss der Sparkassen Gütersloh Rietberg und Versmold hat zu kontroversen Diskussionen in der Fraktion geführt. Dem Prozess fehlte die Transparenz, Unterlagen zur Risikoabwägung standen erst spät zur Verfügung, zu viele Fragen blieben unbeantwortet. Daher können einige unserer Fraktionsmitglieder dem Fusionsbeschluss nicht zustimmen. 

Schon bei der Einbringung des Haushaltes hat der Landrat die Debatte über eine SK-Fusion erneut losgetreten. Er hat die Frage als einen sehr wichtigen Punkt angekündigt, mit dem wir uns intensiv auseinandersetzen müssten. Es sei seine und unsere Pflicht, uns intensiv mit den Sparkassen zu beschäftigen. 
Die Frage ob die Sparkassen im Kreis gut aufgestellt, müsse ergebnisoffen untersucht werden. Das Ziel einer Sparkasse für den Kreis Gütersloh sei richtig, in welchen Schritten das erreicht werden könne, müsse wohl überlegt sein. 
Und dann betonte der Landrat noch einmal die Ergebnisoffenheit in den Untersuchungen und forderte Mehrwerte für die Häuser, auch die Kunden. Gespräche seien auf Augenhöhe unter der Prämisse Gründlichkeit vor Schnelligkeit zu führen!
Das war Ende November!

Heute fragen wir:

Wo sind die angekündigten Untersuchungen der einzelnen Häuser? 
Welche Schritte sollen gegangen werden? 
Wird hier und heute der zweite vor dem ersten Schritt gemacht?
Wir vermissen eine gründliche Analyse, faktenbasiert und zwar für alle Institute, jedenfalls für die Institute, für die wir als Träger Verantwortung oder Teilverantwortung tragen.  
Wir vermissen eine nachvollziehbare Risikoabwägung, die soll es geben, bleibt aber den Verwaltungsräten vorbehalten. Auf die Bitte nach aussagekräftigere Unterlagen, wurden wir mit dem Hinweis abgespeist, die könnten wir uns bei unseren Vertreter*innen in den Verwaltungsräten besorgen. Die aber sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Und nur weil wir so hartnäckig waren, haben wir dann halbwegs aussagekräftige Unterlagen bekommen. 
Eine echte Risikoabwägung bleibt aber weiterhin schwierig.  

Obwohl Herr Adenauer bei drei von vier Sparkassen in den Gremien sitzt, ist es nicht gelungen den vollmundigen Ankündigungen von November auch Taten folgen zu lassen. Der Verantwortung den Prozess auch aktiv zu gestalten, ist der Landrat nicht gerecht geworden. 

Einige Fraktionsmitglieder sehen die Entscheidung positiv. Aus Sicht der Sparkasse Gütersloh-Rietberg wird in der Fusion durchaus eine Chance gesehen.  Die positiven Erfahrungen mit der bereits erfolgten Fusion und der Mehrwert übersteige die Risiken bei weitem. Auch für die Sparkasse Versmold sind Vorteile erkennbar.
Diese Vorzüge der Fusion sind auch in der Vorlage dargestellt. 
Andere Fraktionsmitglieder wollen und können dem Fusionsbeschluss nicht zustimmen, denn es bleiben zu viel Fragen offen. Zum Beispiel ist die Frage nicht beantwortet worden, ob ist diese Fusion für alle Kund*innen im Kreis der richtige Schritt ist. Vor allem ob es der richtige Schritt für die Menschen im Norden des Kreises ist bleibt ungeklärt. 

Daher haben wir unterschiedlich abgestimmt. 


Pressereaktionen:
[Haller Kreisblatt…]
[Westfalenblatt GT…]
[Die Glocke…]