im Ausschuss für Klima und Umwelt am 08.11.2022 stellt die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zum Thema „Grundwassersituation im Kreis Gütersloh“ den folgenden Antrag:
- Die Verwaltung wird gebeten, die aktuelle Situation des Grundwassers und die Entwicklung der Grundwasserstände im Kreis Gütersloh darzustellen bezogen auf die Menge, die Verfügbarkeit sowie die Qualität.
- Die Verwaltung wird gebeten, über die aktuellen und geplanten Grundwasserentnahmen zu informieren und die folgenden Fragen zu beantworten:
- Welche Grundwassermenge wird für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung im Kreis Gütersloh benötigt und wieviel davon wird im Kreisgebiet gefördert?
- Welche Großverbraucher, wie zum Beispiel die Firmen Storck und Tönnies, haben eigene Wasserrechte in welcher Menge? Beziehen sie zudem Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz? Wenn ja, in welcher Menge?
- Über welche Art Wasserrecht verfügen die einzelnen Großabnehmer (Erlaubnis, gehobene Erlaubnis, Bewilligung)?
- Welche Mengen werden von Dritten entnommen, wie zum Beispiel von der Landwirtschaft? Werden diese Mengen über Entnahmezähler erfasst?
- Werden die Entnahmemengen der privaten Trinkwasserbrunnen erfasst?
- Wie haben sich die Grundwasserstände in den letzten Jahren im Kreisgebiet verändert? Sind insbesondere im Einzugsbereich der Großabnehmer Veränderungen eingetreten?
- Ist in allen Entnahmegebieten eine Grundwasserneubildung in ausreichendem Maße gesichert?
Begründung:
Es wird erwartet, dass der Klimawandel mit großer Trockenheit und Hitze einen starken Einfluss auf die Grundwasserstände, die Verfügbarkeit, die Grundwasserneubildung und insgesamt auf das Grundwasserdargebot hat. Ein Trend zu gesunkenen Grundwasserständen im Bereich von Förderbrunnen ist nach Aussagen der Landesregierung NRW bereits zu erkennen.
Hinweise auf die Grundwassersituation hat die Landesregierung NRW in ihren Antworten auf eine kleine Anfrage der Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 17/8073 vom 05.12.2019) zu den Wasserentnahmen durch die Fa. Tönnies und die Auswirkungen auf die Trink- wasserversorgung gegeben. Sie hält bei dem festgestellten mehrjährigen Trend zu niedrigeren Grundwasserständen ein Monitoring für geboten, um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressour- cen nicht zu gefährden.
Der vorliegende Antrag und die Fragen zielen darauf, vor dem Hintergrund von Klimawandel und anhaltender Trockenheit Informationen zur Grundwassersituation und zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung im Kreis Gütersloh unter Berücksichtigung aller Wasserentnahmen zu erhalten.